"Berlin am Boden"; Diese Themenreihe widmet sich einem besonderen Kapitel der Gedenkkultur in der Hauptstadt, nämlich den Mahnmalen und Gedenkstätten, die in den Boden Berlins eingelassen sind. Die "Stolpersteine" erfreuen sich mittlerweile einer hohen Bekanntschaft. Doch es gibt noch weitere Orte, an denen an Ereignisse erinnert oder Personen gedenkt wird, und welche für einen kurzen Augenblick plötzlich Geschichte erzählen. Das Mahnmal anlässlich der Bücherverbrennung im Mai 1933 auf dem Bebelplatz in Berlin Mitte am Boulevards Unter den Linden ist ein gelungenes Beispiel für eine unaufdringliche aber wirkungsvolle Gedenkkultur. Direkt vor der ehemaligen Königlichen Bibliothek und in Sichtweite zur Humboldt-Universität veranstalteten die Nazis wenige Wochen nach der Machtübernahme ein besonderes Spektakel. Unter dem Motto "Wider den undeutschen Geist" verbrannten sie im Beisein des Propagandaministern Joseph Goebbels und tausender Anhänger vor allem aus der Studentenschaft etwa 20.000 Bücher von AutorInnen, die fortan nicht mehr publizieren durften. Wohin der Wahn der zwölfjährigen Nazi-Diktatur führte, ist allgemein bekannt. Erinnerung und Mahnung daran ist auf dem Bebelplatz gelungen.