Es sollte ein Geschenk zum 80'sten werden: Zum 13. August 1951 enthüllte der Ostberliner Bürgermeister und ZK Mitglied Friedrich Ebert den Grundstein für ein Denkmal für Karl Liebknecht am Rande des Potsdamer Platzes Ecke heutiger Stresemannstraße. Der Ort war nicht zufällig gewählt. Denn just an dieser Stelle hatte Karl Liebknecht auf einer Anti-Kriegs-Demonstration am 1. Mai 2016 zur Beendigung des ersten Weltkrieges aufgerufen. Das brachte der damaligen Führungsfigur des linken Flügels der Sozialisten Zuchthaus ein. Die DDR-Oberen nahmen das im Rahmen der III. Weltfestspiele der Jugend 1951 zum Anlass für Propaganda gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Doch fertig wurde das Denkmal nie. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass wiederum ein 13. August die Pläne für ein Liebknechtdenkmal ad acta legte. Denn der Potsdamer Platz war Grenzgebiet, und seit dem Mauerbau 1961 lag nun ein Sockel ohne Liebknecht für die Kränze der Parteijugend unerreichbar auf dem Mauerstreifen. So wurde das Gedenken an Liebknecht zum Maueropfer. Nach Mauerfall und Wiedervereinigung wurde der Sockel 1995 dann abgerissen und eingelagert, 2002 allerdings auf Initiative der Bezirksverordnetenversammlung hin wieder aufgestellt. Ohne Karl vom Sockel.